Das Kurfürstliche Leibregiment Infanterie gilt als Vorläufer des Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiments.
1682 — Regiment zu Fuß "Graf Berlo"
Im Jahre 1682 wurde auf allerhöchsten Befehl des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern das Infanterieregiment No. 1 aufgestellt. Es wurde aus der Statthalter-Kompagnie Ingolstadt des Generalfeldzeugmeisters Johann Adolf Graf Berlo de Coquier, der Kompagnie des Oberwachtmeisters Ferdinand Franz de St. Jure Chevalier de Mercy et Marange, der Kompagnie von Hauptmann Johann Albrecht Freiherr von Notthaft auf Weißenstein, sowie drei neuen Kompagnien gebildet.
Das Infanterieregiment No. 1 bekam die Bezeichnung Regiment zu Fuß "Graf Berlo" und hatte eine Stärke von 1200 Mann und 22 Pferden.
Johann Adolf Graf Berlo de Coquier war bis zu seinem Tode im Jahre 1683 der erste Inhaber des Regiments.
Der erste Oberstkommandant des Regiments war Oberwachtmeisters Ferdinand Franz de St. Jure Chevalier de Mercy et Marange, bis zu seinem Tode im Jahre 1683.
Nachfolger von Oberwachtmeister Ferdinand Franz de Mercy wurde Hauptmann Johann Albrecht Freiherr von Notthaft auf Weißenstein, der als Oberstkommandant das Kommando bis 1688 inne hatte.
1684 übernahm Kurfürst Maximilian II. Emanuel von Bayern das Regiment und ernannte es zum Leib-Regiment.
Regimentsinhaber
1684
–
1726
→
Maximilian II. Emanuel von Bayern
1726
–
1745
→
Karl Albrecht von Bayern
1745
–
1777
→
Maximilian III. Joseph von Bayern
1777
–
1799
→
Karl Theodor von Bayern und der Pfalz
1799
–
1806
→
Maximilian IV. Joseph von Bayern und der Pfalz
Chronik Kurfürstliches Leibregiment Infanterie
1682
→
Aufstellung des Infanterieregiment No. 1 (Regiment zu Fuß "Graf Berlo").
1684
→
Umbenennung in Kurfürstliches Leib-Regiment zu Fuß.
1726
→
Umbenennung in Leib-Regiment Infanterie.
1742
→
Umbenennung in Römisch Kaiserlicher Majestät löbliches Leib-Regiment.
1745
→
Umbenennung in Leib-Regiment Infanterie.
1778
→
Aufstellung des Kurbayerischen Leib-Regiment Infanterie
(Bild)
aus dem II. Bataillon und der Regimentsmusik des Leibregiment Infanterie.
1778
→
Umbenennung des Leib-Regiment Infanterie in Regiment zu Fuß "La Rosée".
1781
→
Umbenennung des Regiment zu Fuß "La Rosée" in Regiment zu Fuß "Graf v. Preysing".
(4 Bilder)
1790
→
Umbenennung in 11. Füsilier-Regiment "Graf v. Preysing".
1790
→
Umbenennung in 11. Füsilier-Regiment "v. Weichs".
1792
→
Umbenennung in 11. Füsilier-Regiment "Juncker".
(Bild)
1804
→
Umbenennung in 10. Linien-Infanterie-Regiment "Juncker".
(Bild)
1821
→
Umbenennung in 10. Linien-Infanterie-Regiment.
(Bild)
1835
→
Umbenennung in Infanterie-Regiment "Raglovich".
1836
→
Umbenennung in Infanterie-Regiment "vacant Raglovich".
1837
→
Umbenennung in Infanterie-Regiment "Albert Pappenheim".
(Bild)
1848
→
Umbenennung in 10. Infanterie-Regiment "Albert Pappenheim".
(2 Bilder)
1860
→
Umbenennung in 10. Infanterie-Regiment "vacant Albert Pappenheim".
1867
→
Umbenennung in 10. Infanterie-Regiment "Prinz Ludwig".
1912
→
Umbenennung in 10. Infanterie-Regiment "Prinzregent Ludwig".
1913
→
Umbenennung in 10. Infanterie-Regiment "König" [Ludwig].
(2 Bilder)
1919
→
Auflösung mit der Bayerischen Armee.
1919
→
Übernahme der Tradition durch die 5. Kompanie des bayerischen Infanterie-Regiment 20.
1789
→
Umbenennung des Kurbayerischen Leib-Regiment in 1. Grenadier-Regiment und Leib-Regiment "Kurfürst" (1. Grenadier-Leibregiment).
(2 Bilder)
1799
→
Umbenennung in 1. Linien-Infanterie-Leib-Regiment.
(2 Bilder)
1811
→
Umbenennung in Königlich Bayerisches 1. Linien-Infanterie-Regiment mit dem Namen Infanterie-Regiment "König".
(2 Bilder)
1. Linien-Infanterie-Leib-Regiment, 1807, Bayern, (Kunstverlag Otto Weihrauch München, public domain)
Das Königlich Bayerische 10. Infanterie-Regiment "König" ist nicht zu verwechseln mit dem Königlich Bayerischen 1. Linien-Infanterie-Regiment mit dem Namen Infanterie-Regiment "König".
Das (bayerische) Churfürstliche Leibregiment wurde zur Zeit von Kurpfalz-Bayern (1777-1806) Kurbayerisches Leibregiment genannt. Es blieb in seinem Status kurfürstlich und wurde auch als Churfürstliches Leibregiment erwähnt.
Ab 1871 bekamen Einheiten im Deutschen Reich zur Unterscheidung den Vorsatz ihres Landes (Königlich Bayerisch, Großherzoglich Hessisch, Badisch, Brandenburgisch, Preußisch). Einige Einheiten wurden schon vor 1871 so benannt/erwähnt.
Leibgarde der Hartschiere, 1786, Bayern, (Unb., p.d.), 10 Bilder.
Bayerische Leibgarde der Hartschiere
Hartschiere (ital. Arciere = Bogenschütze) waren in Fürstentümern Leibgarde-Regimenter.
Im Jahr 1786 war Ferdinand Graf von Minuei der Capitain en Chef der Leibgarde der Hartschier in München.
Mit dem Untergang der Fürstentümer waren sie zunehmenst zeremonielle Haustruppen ohne eigentliche militärische Aufgabe.
Bayerische Leibgarde der Trabanten
Leibgarde der Trabanten, 1786, Bayern, (Unb., p.d.), 2 Bilder.
Trabanten waren Diener und Leibwächter von fürstlichen Personen, hohen Beamten und Landsknechtobersten. Sie dienten als Schutzwache und Vollstrecker von Gerichtsurteilen.
Eine Leibgarde der Trabanten mit Standtquartier München wurde Anno 1032 errichtet.
Im Jahr 1786 war Graf Max Emanuel Franz von Lerchenfeld der Capitain en Chef der Trabanten-Leibgarde in München.
Die Leibgarden der Trabanten verschwanden mit dem Untergang der Fürstentümer.
Garde du Corps
Garde du Corps, 1814-1823, Bayern, (Unb., p.d.), 6 Bilder.
Ein Garde du Corps (Corps = Leib) war ein Leibgarde-Verband, den es seit 1445 in vielen Armeen gab.
1814 wurde in der Pfalz ein Regiment Garde du Corps in der Bayerischen Armee aufgestellt, das aus dem 1813 aufgestellten 7. Chevauleger-Regiment "Prinz Carl von Bayern" hervor ging. (Chevauleger = leichte/mittelschwere Kavallerie (zu Pferd)). Der erste Regimentsinhaber war General der Kavallerie Prinz Karl von Bayern. Der erste Regimentskommandeur war Fürst Konstantin zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Nach den Koalitionskriegen (1813-1815) war der Standort des Regiment Garde du Corps die (alte) Isarkaserne (1762 erbaut) sowie Nymphenburg und Schleißheim, später die Neue Isarkaserne.
1825 wurde dem Regiment Garde du Corpse der Garde-Rang entzogen und es in 1. Kürassier-Regiment "Prinz Karl von Bayern" umbenannt. (Kürassiere = schwere Kavallerie (zu Pferd)). 1878 wurde es in 1. Schweres Reiter-Regiment "Prinz Karl von Bayern" umbenannt, unter dessen Namen es heute noch bekannt ist. Nach 1919 übernahm dessen Tradition das 4. Eskadron des 17. (Bayerischen) Reiter-Regiments (Reichswehr) in Straubing.
Leibtruppe / Leibkompanie
Der Inhaber eines Regiments wurde in der Ausübung seiner Kommandogeschäfte durch einen Stab unterstützt. Der Stab befand sich in der 1. Kompanie, die auch Stabskompanie genannt wurde. Die Stabskompanie wurde von einem Kapitänleutnant geführt, der auch Stabskapitän genannt wurde. In diesem Stab standen dem Regimentsinhaber Leib-Trabanten (siehe Info Leibgarden in Bayern) zur Verfügung, aus denen die Begriffe Leibtruppe und Leibkompanie hervorgingen. Der Gewinn aus der Kompaniewirtschaft der 1. Kompanie floss dem Regimentsinhaber zu. Die Leibkompanie führte die Leibfahne. In der Regel war es immer die 1. Einheit eines Verbands, die Stabs-, bzw. Leib-Einheit war. In Fürstentümern war der Landesfürst Inhaber des Leibregiments und der Leibkompanie.
Der Begriff Linien-Infanterie entstand durch die Linientaktik im Kampf. Die Soldaten kämpften in Reih und Glied in einer Linie. Zur Linien-Infanterie zählten Anfangs auch die Grenadiere (Granaten-Werfer, später motorisierte Infanterie (Panzergrenadiere) oder Wachsoldaten (Grenadiere)) und die Füsiliere (Steinschlossgewehr-Schützen, später leichte Infanterie). Die Grenadiere waren vorwiegend große starke und geschickte Soldaten. Ab 1670 bildeten die Grenadiere eigene Infanterie-Kompanien, aus denen Grenadier-Regimenter entstanden.
Im Stehenden Heer (Feldheer; im Feld stehendes (kämpfendes) Heer) wurde zur Unterscheidung der in der Linie kämpfenden Truppen (Linien-Infanterie) und der den Feldherren dienenden Truppen (Leibtruppen) für letztere die Begriffe Leib-Infanterie, bzw. Grenadier-Garde verwendet. Es gab aber auch Leib-, bzw. Garde-Einheiten anderer Waffengattungen, wie z. B. Leib-Dragoner (berittene Infanterie).
Das Königlich Bayerische Infanterie-Leib-Regiment (vor 1825 Grenadier-Garde-Regiment) war ein Regiment mit Gardestatus im Königreich Bayern (1806-1918) und das Leib- und Garde-Regiment der bayerischen Könige.
Die Uniformierung unterschied sich gegenüber der herkömmlichen Infanterie durch Bärenfellmützen und weiße Garde-Litzen an den Ärmelaufschlägen.
Grenadier-Garde-Regiment, 1814, (G. Krickel, Verlag d. Kgl. Hofbuchh. v.E.S. Mittler & Sohn, Berlin, public domain).
Garnison war grundsätzlich die Residenzstadt München.
Die Regimentsinhaber waren stets die Könige Bayerns.
Im Jahr 1814 wird durch eine Edikt ein Grenadier-Garde-Regiment für den König Maximilian I. Joseph von Bayern (1. König von Bayern, seit 1799 Kurfürst Maximilian IV. Joseph von Bayern) aufgestellt. Dieses wird im Laufe der Zeit zum historischen Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiment.
Das Regiment bestand aus 3 Bataillonen zu je 6 Kompanien. Die Aufnahmebedingungen waren sehr streng und beinhalteten eine Mindestgröße von 1.75 Meter und eine vollendete zweijährige Dienstzeit ohne Regimentsstrafen. Angeblich hatte dadurch bis zum Jahr 1815 nur das 1. Bataillon seine Sollstärke erreicht.
1815 — Bayerische Armee
Das Grenadier-Garde-Regiment war der im Jahr 1815 gebildeten 1. Königlich Bayerischen Infanterie-Brigade unterstellt und diese Teil der 1. Königlich Bayerischen Division. Deren mobile Namen waren 1. Infanterie-Brigade und 1. Infanterie-Division, oder auch 1. Division. Beide standen im I. Königlich Bayerischen Armee Corps. Das Kommando der 1. Infanterie-Brigade und der 1. Division stand bis zur Auflösung der Bayerischen Armee im Jahr 1919 in München.
I. Bayerisches Armee-Corps, (Unb., p.d.), 5 Bilder.
Das I. Königlich Bayerische Armee Corps wurde 1815 als Generalkommando München errichtet. 1822 wurde es wieder aufgelöst. Von 1848 bis 1855 bestand es als I. Armee-Korps. 1869 wurde es unter selben Namen wieder errichtet. Es umfasste den südlichen Teil Bayerns. Das II. Königlich Bayerische Armee Corps umfasste den nördlichen Teil Bayerns. 1900 wurde ein III. Armee-Korps aufgestellt.
Die Bayerische Armee bestand als stehendes Heer in der Zeit des Kurfürstentum Bayern (1682-1806) und in der Zeit des Königreich Bayern (1806-1919).
Linien-Infanterie-Leib-Regiment 1825, (G. Krickel, Mitter&Sohn, p.d.).
1825 — Linien-Infanterie-Leib-Regiment
König Ludwig I. löste bei seinem Machtantritt im Jahr 1825 das Grenadier-Garde-Regiment in seiner bisherigen Funktion auf. Es wurde in das Linien-Infanterie-Leib-Regiment umgebildet. Faktisch behielt es seinen Gardestatus bei. Die Regimentsangehörigen hatten nun den Spitznamen "die Leiber" inne.
1826 — Bau der Türkenkaserne für das ILR
Für das Infanterie-Leib-Regiment wurde 1826 die Türkenkaserne errichtet.
Türkentor in München, (Rufus46), 3 Bilder.
Die Bezeichnung Türkenkaserne leitet sich von der Lage an der Türkenstraße in Maxvorstadt in München ab. Der Name der Türkenstraße geht wiederum zurück auf den Türkengraben entlang der Kurfürstenstraße, der angeblich von türkischen Kriegsgefangenen aus der Zeit der Türkenkriege im frühen 18. Jahrhundert ausgehoben worden sein soll. Der Graben sollte als Wasserstraße — als Teil des Nordmünchner Kanalsystems — die Kurfürstliche Münchner Residenz mit Schloss Schleißheim verbinden.
Neben dem Infanterie-Leib-Regiment waren das 1. Infanterie-Regiment "König" und das 2. Linien-Infanterie-Regiment "Kronprinz" in der Kaserne kaserniert. Das Infanterie-Leib-Regiment war bis 1918 in der Türkenkaserne kaserniert. Die beiden anderen Regimenter wurde in den 1890er Jahren in neue Kasernen verlegt.
Die Türkenkaserne wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und danach abgerissen. Einzigst das Türkentor blieb erhalten.
Die Kartusche am Türkentor trägt folgende Inschrift:
DEM
RUHMREICHEN
KGL. BAYERISCHEN
INFANTERIE
LEIB-REGIMENT
1814–1919
Kartusche am Türkentor in München, (Rufus46, CC)
Das Türkentor wurde in den Jahren 2008 bis 2010 renoviert und beherbergt seitdem die von der Stiftung Brandhorst erworbene Skulptur Large Red Sphere des amerikanischen Künstlers Walter De Maria. Auf dem ehemaligen Kasernen-Gelände befindet sich seit 2002 die Pinakothek der Moderne.
1835 wurde das Linien-Infanterie-Leib-Regiment in Infanterie-Leib-Regiment umbenannt und behielt diesen Namen bis zu seiner Auflösung im Jahr 1919 bei.
1866 — Krieg gegen Preußen
Das Infanterie-Leib-Regiment beteiligt sich nur in Teilen an den Kampfhandlungen. Es nahmen einzelne Bataillone in größeren Verbänden im Gefecht in Seybothenreuth bei Bayreuth in Oberfranken und im Gefecht in Nüdlingen in der Schlacht bei Kissingen in Unterfranken teil.
1870/71 — Deutsch-Französischer Krieg
ILR, 1874 (Unb., p.d.), 6 Bilder.
Das Infanterie-Leib-Regiment unterstand als Teil der 1. Königlich Bayerischen Division (1. Infanterie-Division) dem I. Königlich Bayerischen Armee-Korps (1. Armee-Korps) und stand im Verband der 3. Armee des Kronprinzen von Preußen.
Es nahm als Teil des I. Königlich Bayerischen Armee-Korps an der Schlacht bei Wörth, der Schlacht bei Sedan, dem Gefecht bei Artenay, dem Gefecht bei Villepion, der Schlacht bei Loigny und Poupry, dem Gegenangriff nach französischem Ansturm bei Lemons (Meung, rechtes Loire-Ufer), dem Gefecht bei Le Bardon (nordwestlich von Meung am rechten Loire-Ufer) und der Schlacht bei Beaugency teil. Das Regiment wurde bei der Belagerung von Paris in Bereitschaft gehalten, musste jedoch in die Kampfhandlungen nicht eingreifen.
Das Infanterie-Leib-Regiment nahm als Teil des I. Königlich Bayerischen Armee-Korps im Verband der 3. Armee (deutsche Armee) an der Schlacht bei Weißenburg im Elsass als Reserve teil und wurde nicht in die Kampfhandlungen mit einbezogen.
1914-1918 — Erster Weltkrieg
Kommandierender General: General der Infanterie Oskar von Xylander
Chef des Generalstabes: Oberst Karl von Nagel zu Aichberg
Das Infanterie-Leib-Regiment bildete zusammen mit dem 1. Infanterie-Regiment "König" die 1. Infanterie-Brigade und war Teil der 6. Armee. Es nahm am Sturmangriff auf Badonviller bei den Gefechten bei Badonviller — dem sogenannten "Badonviller Marsch" (Badenweiler Marsch) — und an der Schlacht von Péronne teil.
Badonviller-Marsch
Am 12. August 1914 begingen Deutsche Truppen einen Strumangriff auf die Stadt Badonviller in Lothringen und brannten sie nieder. Zivilisten wurden erschossen oder als Gefangene nach Deutschland geschickt. Es folgten weitere Kämpfe in der Region. In Frankreich waren die Geschehnisse in und um Badonviller ein Symbol für deutsche Gräuel.
Der bayerische Militärmusiker Georg Fürst (1870-1936, ab 1889 Trompeter im Musikkorps des KB-ILR, ab 1911 Leiter desselben) komponierte 1914 für das Königlich-Bayerische Infanterie-Leib-Regiment den "Badonviller-Marsch" im Bezug auf das Gefecht vom 12. August 1914 bei Badonviller in Lothringen.
Im 3. Reich wurde der Titel in "Badenweiler-Marsch" geändert. Der gleichnamige Ort Badenweiler in Baden hat damit nichts zu tun. Gegen den Mißbrauch des Badenweiler Marsches wurde 1939 eine Polizeiverordnung mit folgendem Wortlaut erlassen: Der Badenweiler-Marsch darf "...nur bei Veranstaltungen, an denen der Führer [Adolf Hitler] teilnimmt, und nur in seiner Anwesenheit öffentlich gespielt werden."
Bei der Aufstellung der Musikkorps der Bundeswehr im Jahr 1956 legte der erste Leiter des Militärmusikdienstes, Friedrich Deisenroth, per "Fachdienstlicher Anweisung" für die Bundeswehr fest, dass der Badenweiler Marsch nicht mehr gespielt werden soll, da er unwillkürlich mit Adolf Hitler in Verbindung gebracht wird.
Im Folgenden eine Auswahl an größeren Ereignissen.
Winter 1914/15
Grabenkampf bei Péronne.
1915
Das Infanterie-Leib-Regiment scheidet aus der 1. Infanterie-Division aus und wird eine der Kerntruppen des neu aufgestellten Deutschen Alpenkorps mit Einsatzgebiet Südtirol.
Winter 1915/16
Das Infanterie-Leib-Regiment wird als Elitetruppe zu den Brennpunkten der Kämpfe beordert. Es nahm an Kriegseinsätzen in der Champagne und an der serbischen Front teil.
Das Infanterie-Leib-Regiment war die ersten Monate im Einsatz an der Ostfront auf dem Balkan. Im Sommer 1916 nahm es an der Westfront an der Schlacht um Verdun teil und nahm in dieser das Dorf Fleury mit der westlich vorgelagerten Höhe ein. Es war beteiligt an den Gefechten im Argonnerwald. Im Herbst war es wieder im Einsatz an der Ostfront in Rumänien und sperrte dort den Roten Turmpaß. Es nahm an der Verfolgung der russisch-rumänischen Verbände bis zum Fluss Putna teil.
1917
Das Infanterie-Leib-Regiment war weiterhin an der Ostfront in Rumänien im Einsatz und nahm von Mai bis Juli an Kriegseinsätzen an der Westfront im Oberelsass teil. Im Oktober nahm es an der 12. Isonzoschlacht in Oberitalien teil und erstürmte den stark befestigten Kolowrat-Rücken und den Monte Matajur. Das I. Bataillon des Infanterie-Leib-Regiment drang als Erstes in die Stadt Cividale del Friuli ein.
1918
Das Infanterie-Leib-Regiment nahm im Frühjahr an der Vierten Flandernschlacht teil. Zudem an Abwehrkämpfen an der Somme. Im Herbst wurde es zur Deckung des deutschen Rückzugs nach Serbien verlegt. Im Oktober 1918 wurden die 4., 5. und 6. Kompanie des Infanterie-Leib-Regiments dem Bayerischen Radfahrer-Bataillon Nr. 3 unterstellt.
Auflösung 1919
Im November 1918 wurde das Königlich Bayerische Infanterie-Leib-Regiment bis auf einen geringen Stamm demobilisiert und schließlich mit der Auflösung der Bayerischen Armee im Jahr 1919 aufgelöst.
1892 wird eine Vereinigung ehemaliger Angehöriger des Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiments in München gegründet. 1911 wird die Vereinigung bei der Eröffnung des Leiberheims in Waldperlach als Leib-Regiment-Vereinigung 1907 (Hauptverein) erwähnt.
Leiberheim
Waldheim-Restaurant 1911, (Unb., p.d.).
Ab 1907 errichtet die Leib-Regiment-Vereinigung (Hauptverein) in Waldperlach bei München ein Leiber-Waldheim. 1911 wird das "Waldheim Restaurant" der Leib-Regiment-Vereinigung 1907 (Hauptverein) eröffnet.
Das Waldheim-Restaurant wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach wieder aufgebaut. Es existiert heute als Wirtshaus "Leiberheim" in München Waldperlach.
Leiberzimmer
Die "Leiber" trafen sich im sogenannten "Leiberzimmer" in der Gastwirtschaft Sterneckerbräu im Tal in München. Ab wann sie sich dort trafen und ab wann es das Leiberzimmer gab ist unbekannt, erste Belege existieren von 1919. An der Stelle der Gastwirtschaft Sterneckerbräu befand sich seit 1557 eine Brauerei. Im 16. und 17. Jahrhundert war hier die Bierbrauerfamilie Sternegger ansässig. Heute ist anstelle der Gastwirtschaft ein Laden vorzufinden.
Leiberstein
1920
→
Von der Vereinigung ehemaliger Angehöriger des Infanterie-Leib-Regimentes wird am Rotkäppchenplatz in Waldperlach ein Gedenkstein — der "Leiberstein" — mit dem Motto des Regimentes "Der Geist der Truppe ist ihre Stärke" aufgestellt.
Im Ostfriedhof in München steht ein Kriegerdenkmal zu Ehren der Gefallenen des Infanterie-Leib-Regiments im 1. Weltkrieg in Form einer Kapelle.
Die Kapelle trägt folgende Inschrift:
IM GROSSEN KRIEGE 1914–1918
STARBEN DEN HELDENTOD FÜR IHR VATERLAND
DIE KAMERADEN
[Auflistung der Namen]
IN DANKBARKEIT GEWIDMET –
VON DER LEIB-REGIMENTS-VEREINIGUNG MÜNCHEN E.V.
Das Kriegerdenkmal befindet sich östlich des Friedhofsgebäudes am St.-Martins-Platz beim Gräberfeld 106a und ist über den Eingang an der Brünnsteinstraße zu erreichen.
An diesem Kriegerdenkmal findet jedes Jahr an Allerheiligen eine Kranzniederlegung durch die Bundeswehr statt. Die Federführung dieser Veranstaltung liegt beim Standortältesten (Bundeswehr Standort München).
Vereinszeitung "Der Leiber"
Von 1921 bis 1933 wird von der Vereinigung ehemaliger Angehöriger des Infanterie Leib-Regiments die Vereinszeitung "Der Leiber" im Bayrischen Regiments Zeitungs Verlag Rosenheim monatlich herausgebracht.
Leibertag
Die militärischen Traditionsverbände, mit Unterstützung der zivilen Leibervereine, richteten bis 2009 einmal jährlich am letzten Freitag im Juni den "Tag des Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiments" — den "Leibertag" — feierlich am Standort des Leibersteins aus. Unter anderem kleideten sich dabei Soldaten der Bundeswehr mit den historischen Uniformen des Infanterie-Leib-Regiments.
Ordensfest (Leibertag)
Im Jahr 2010 wurden die Traditionsveranstaltungen des Bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, des Bayerischen Militär-Sanitäts-Ordens, der Bayerischen Tapferkeitsmedaille und der Tag des Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiments, unter Leitung des Wehrbereichskommando IV, zu einer Veranstaltung — am Leiberstein im Maxhof vom Schloss Schleißheim — zusammengelegt. Diese gemeinsame Veranstaltung findet seitdem jährlich am 13. Oktober statt — dem Todestag von Maximilian I. Joseph König von Bayern. (Wenn der Tag auf ein Wochenende fällt, den Werktag darauf). Im Wechsel wird jedes Jahr eine andere Tradition zum Schwerpunkt der Veranstaltung.
Die neue gemeinsame Veranstaltung wird kurz "Ordensfest" genannt und trägt den Namen:
"Ordensfest des Bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, der Bayerischen Tapferkeitsmedaille, des Bayerischen Militär-Sanitäts-Ordens und Tag des Königlich Bayerischen Infantrie-Leibregiments im Schloss Schleißheim"
Am 12. September 1919 besuchte Adolf Hitler — angeblich als V-Mann der Propagandaabteilung Ib/P des Reichswehrgruppenkommandos 4 — mit seinen Kameraden des Aufklärungskommandos der Reichswehr für das Militärlager Lechfeld eine Sitzung der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) im Leiberzimmer im Sterneckerbräu in München mit dem Thema "Wie und mit welchen Mitteln beseitigt man den Kapitalismus?". Die DAP traf sich dort einmal wöchentlich. Adolf Hitler trat wenige Tage nach diesem Besuch im Sterneckerbräu der DAP bei. 1920 wurde die DAP zur NSDAP umbenannt.
1921 wird die Tradition des Infanterie-Leib-Regiments auf die 1. und 2. Kompanie des 19. Infanterie-Regiments der Reichswehr übertragen. Das 19. Infanterie-Regiment wurde 1919 aus dem Reichswehr-Schützen-Regiment 41 und Reichswehr-Schützen-Regiment 42 des Übergangsheeres gebildet.
1922 → 19. Bayerisches Infanterie-Regiment
Im Jahr 1922 erhielt das 19. Infanterie-Regiment die Bezeichnung "Bayerisches".
Das III. Bataillon des 19. Bayerischen Infanterie-Regiments beteiligte sich im November 1923 an der Niederschlagung des Hitlerputsches in der bayerischen Landeshauptstadt München.
1934 → Infanterie-Regiment 19
Das Regiment unterstand dem Infanterieführer VII der 7. Bayerischen Division (Bayerische Reichswehr) in München.
Im Zuge der Vergrößerung der Reichswehr wurde das 19. Bayerische Infanterie-Regiment im Jahr 1934 geteilt und daraus das Infanterie-Regiment 19 in München und das Infanterie-Regiment 40 in Augsburg gebildet. Traditionsverband blieb das Infanterie-Regiment 19 in München.
1935 → Reichswehr wird Wehrmacht
Ab 1935 ist weiterhin das Infanterie-Regiment 19 (Wehrmacht) der Traditionsverband.
1937 → Infanterie-Regiment 61
1937 übergibt das Infanterie-Regiment 19 die Traditionspflege an das Infanterie-Regiment 61.
Das Infanterie-Regiment 61 wurde 1935 aus Teilen des Infanterie-Regiments 19 neu aufgestellt und der ehemalige Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Leib-Regiments — Franz Ritter von Epp — wird zum Chef des Infanterie-Regiments 61 ernannt.
1868
→
Als Sohn des Kunstmalers Rudolf Epp geboren.
1906
→
Kompaniechef im Infanterie-Leib-Regiment.
1908
→
Adjutant beim Stab der 3. Division in Landau in der Pfalz.
1912
→
Beförderung zum Major und Kommandeur des II. Bataillons des Leib-Regiments.
1916
→
Verleihung des Ritterkreuzes des Militär-Max-Joseph-Ordens für die Schlacht bei Fleury. Ab diesem Zeitpunkt Franz Ritter von Epp.
1919
→
Auftrag vom Reichswehrminister Gustav Noske zur Bildung des Freikorps Epp.
1919
→
Beteiligung an der blutigen Niederschlagung der Münchner Räterepublik.
1919
→
Das Freikorps Epp wird in die Reichswehr-Schützen-Brigade 21 (Brigade Epp) mit Kommandeur Ritter von Epp umgegliedert.
1921
→
Erteilung des Kommandos über die 7. (Bayerische) Division (Bayerische Reichswehr).
1921
→
Beförderung zum Generalmajor.
1923
→
Freiwilliger Austritt aus der Reichswehr als Generalleutnant.
1928
→
Mitglied der NSDAP.
1928
→
Wahl in den Reichstag.
1933
→
Reichskommissar für Bayern.
1933
→
Reichsstatthalter in Bayern.
1934
→
Ernennung durch Adolf Hitler zum Reichsleiter des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP. (Amt 1943 abgeschafft)
1936
→
Bundesführer des Reichskolonialbundes. (Amt 1943 abgeschafft)
1935
→
Verleihung des Charakters eines Generals der Infanterie.
1935
→
Ernennung zum Chef des Infanterie-Regiments 61.
1947
→
Verstorben im Alter von 78 Jahren in Internierungshaft in einem Münchner Krankenhaus.
1942 → Grenadier-Regiment 19
1942 wird das Infanterie-Regiment 19 in Grenadier-Regiment 19 umbenannt.
1944 → Grenadier-Regiment 19 "List"
1944 übernimmt das Grenadier-Regiment 19 vom aufgelösten Grenadier-Regiment 199 den Traditionsnamen "List". Das Grenadier-Regiment 199 "List" hieß bis 1942 Infanterie-Regiment 199 "List".
Infanterie-Regiment 199 "List"
Das Infanterie-Regiment 199 wurde 1939 aufgestellt und übernahm im selben Jahr den Traditionsnamen "List" in Erinnerung an das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16 (Königlich Bayerisches 16. Reserve-Infanterie-Regiment).
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16
Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16 wurde im Jahre 1914 bei Kriegsbeginn in der Bayerischen Armee aufgestellt. Im Oktober 1914 fiel der Regimentskommandeur Oberst Julius List in der Ersten Flandernschlacht. Daraufhin erhielt das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16 den Ehrennamen "List". Adolf Hitler diente seit August 1914 im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16. Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16 wurde 1919 zusammen mit der Bayerischen Armee aufgelöst. Bei der Auflösung der Bayerischen Armee stand das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16 in Lagerlechfeld. Adolf Hitler blieb in Lagerlechfeld stationiert und wechselte in das Aufklärungskommando der Reichswehr für das Militärlager Lechfeld.
Der Verlauf der Tradition "List"
1914 Aufstellung des Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16
↓
1914 Aufnahme von Adolf Hitler
↓
1914 Regimentskommandeur Oberst Julius List †
↓
1914 Vergabe des Ehrennamen "List"
↓
1919 Auflösung des Reserve-Infanterie-Regiment "List"
↓
1939 Aufstellung des Infanterie-Regiment 199
↓
1939 Aufnahme des Traditionsnamen "List" — Infanterie-Regiment 199 "List"
↓
1942 Umbenennung in Grenadier-Regiment 199 "List"
↓
1944 Vernichtung des Grenadier-Regiment 199 "List"
↓
1944 Übergabe des Traditionsnamen "List" an das Grenadier-Regiment 19
↓
→
1944 Grenadier-Regiment 19 "List"
↑
1944 Aufnahme des Traditionsnamen "List"
↑
1942 Umbenennung in Grenadier-Regiment 19
↑
1937 Abgabe der Tradition des Infanterie-Leib-Regiment
↑
1935 Infanterie-Regiment 19 (Wehrmacht)
↑
1934 Umbenennung in Infanterie-Regiment 19 (Reichswehr)
↑
1922 Umbenennung in 19. Bayerisches Infanterie-Regiment
↑
1921 Aufnahme der Tradition des Infanterie-Leib-Regiment
↑
1919 Aufstellung des 19. Infanterie-Regiment
↑
1919 Auflösung des Infanterie-Leib-Regiment
↑
1835 Umbenennung in Infanterie-Leib-Regiment
↑
1825 Umbenennung in Linien-Infanterie-Leib-Regiment
↑
1814 Aufstellung des Grenadier-Garde-Regiment
1942 → Grenadier-Regiment 61
Im Jahr 1942 wird das Infanterie-Regiment 61 in Grenadier-Regiment 61 umbenannt und bleibt Traditionsverband bis zum Kriegsende.
Die Offiziers-Kameradschaft des ehemaligen Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiments und die Kameradschaft ehemaliger Angehöriger des Infanterie-Regiments 61 halten die Traditionspflege aufrecht.
1965 → Übergabe der Regimentsfahne des I. Bataillons des Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiments an das Lehr-Bataillon der Heeresoffiziersschule III in der Kronprinz-Rupprecht-Kaserne in München. Das Lehrbataillon war im Jahr 1965 das Panzergrenadierbataillon 283.
Die Tradition in den Panzergrenadier(lehr)bataillonen (München)
1959
→
Aufstellung des Panzergrenadierlehrbataillon 283, (PzGrenLBtl 283).
1965
→
Aufnahme der Traditionspflege des KB Infanterie-Leib-Regiments durch das Panzergrenadierlehrbataillon 283, (PzGrenLBtl 283).
1970
→
Umbenennung in Panzergrenadierlehrbataillon 243, (PzGrenLBtl 243).
1973
→
Umbenennung in Panzergrenadierbataillon 243, (PzGrenBtl 243).
1981
→
Umbenennung in Panzergrenadierbataillon 223 (PzGrenBtl 223).
1992
→
Auflösung des Panzergrenadierbataillon 223 (PzGrenBtl 223).
Panzergrenadierlehrbataillon 283
Das Panzergrenadierlehrbataillon 283 (1959-1970) der Heeresoffiziersschule III war von 1964 bis 1970 der Panzergrenadierbrigade 28 mit Standort in Donauwörth unterstellt. Die Panzergrenadierbrigade 28 bestand von 1964 bis 1970 und war Teil der 10. Panzerdivision (10. PzDiv), die Teil des II. Korps war.
1964
→
Aufstellung der Panzergrenadierbrigade 28 mit Standort Donauwörth. Der 10. Panzerdivision unterstellt.
1970
→
Auflösung der Panzergrenadierbrigade 28. Verwendung von Teileinheiten für die Aufstellung des Heimatschutzkommando 18 in Neuburg an der Donau.
1970
→
Unterstellungswechsel des Panzergrenadierlehrbataillon 283 der Heeresoffizierschule III von Panzergrenadierbrigade 28 (10. Panzerdivision) zur Panzergrenadierbrigade 24 (1. Gebirgsdivision) und Umbenennung zu Panzergrenadierlehrbataillon 243.
1975
→
Die neu aufgestellte Panzerbrigade 28 (PzBrig 28) mit Standort Dornstadt (Auflösung 1994, Unterstellung 10. Panzerdivision), die aus dem 1971 aufgestellten Panzerregiment 200 hervorging, steht in keiner Traditionslinie mit der Panzergrenadierbrigade 28 (1964-1970).
Panzergrenadier(lehr)bataillon 243
Das Panzergrenadier(lehr)bataillon 243 (1970-1981) war der Panzergrenadierbrigade 24 mit Standort Landshut unterstellt. Die Panzer(grenadier)brigade 24 bestand von 1959 bis 1994 und war Teil der 1. Gebirgsdivision (1. GebDiv), die Teil des II. Korps war.
1959
→
Aufstellung des Brigadestabs der Panzerbrigade 24 mit Standort Mittenwald.
1960
→
Verlegung zum Standort Murnau und Unterstellung zur 1. Gebirgsdivision.
1966
→
Verlegung des Stabs zum Standort Landshut und Umbenennung in Panzergrenadierbrigade 24.
1966
→
Unterstellungswechsel des Panzergrenadierbataillon 111 der Panzergrenadierbrigade 11 zur Panzergrenadierbrigade 24 und Umbenennung in Panzergrenadierbataillon 243 (alt).
1970
→
Umbenennung des Panzergrenadierbataillon 243 (alt) in Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8.
1970
→
Unterstellungswechsel des Panzergrenadierlehrbataillon 283 der Heeresoffizierschule III von Panzergrenadierbrigade 28 (10. Panzerdivision) zur Panzergrenadierbrigade 24 (1. Gebirgsdivision) und Umbenennung zu Panzergrenadierlehrbataillon 243 (neu).
1973
→
Auflösung der Heeresoffizierschule III.
1973
→
Umbenennung des Panzergrenadierlehrbataillon 243 in Panzergrenadierbataillon 243.
1981
→
Umbenennung der Panzergrenadierbrigade 24 in Panzerbrigade 24.
1981
→
Unterstellungswechsel des Panzergrenadierbataillon 243 von der Panzergrenadierbrigade 24 zur Panzergrenadierbrigade 22 und Umbenennung in Panzergrenadierbataillon 223.
Panzergrenadierbataillon 223
Das Panzergrenadierbataillon 223 (1981-1992) war der Panzergrenadierbrigade 22 "Oberland" mit Standort Garmisch-Partenkirchen unterstellt. Die Panzergrenadierbrigade 22/Gebirgsjägerbrigade 22 bestand von 1959 bis 1993 und war Teil der 1. Gebirgsdivision (1. GebDiv), die Teil des II. Korps war.
1956
→
Die Gebirgsbrigade 104 wird von Angehörige der Gebirgstruppe der Wehrmacht aufgestellt.
1957
→
Aus der Gebirgsbrigade 104 wird die Gebirgskampfgruppe B8.
1959
→
Die Gebirgskampfgruppe B8 wird in Gebirgsjägerbrigade 22 umbenannt und der 1. Gebirgsdivision unterstellt.
1960
→
Standort der 1. Gebirgsdivision ist ab nun Garmisch-Partenkirchen.
1981
→
Umgliederung der Gebirgsjägerbrigade 22 in Panzergrenadierbrigade 22 (Murnau am Staffelsee).
1981
→
Unterstellungswechsel des Panzergrenadierbataillon 243 von Panzergrenadierbrigade 24 (1. Gebirgsdivision) zur Panzergrenadierbrigade 22 (1. Gebirgsdivision) und Umbenennung zu Panzergrenadierbataillon 223.
1993
→
Auflösung der Panzergrenadierbrigade 22.
Nach Gründung der Bundeswehr wurden drei "Heeresoffizierschulen" (HOS) für die Ausbildung der Offizieranwärter des Heeres gegründet. 1956 die Heeresoffizierschule I in der Emmich-Cambrai-Kaserne in Hannover und die Heeresoffizierschule II in der Marinekaserne in Husum (1958 Verlegung in die Douaumont-Kaserne in Hamburg-Wandsbek) sowie 1958 die Heeresoffizierschule III in der Stetten-Kaserne in München. Die Heeresoffizierschulen verfügten für die Ausbildung über ein Lehrbataillon — in München das Panzergrenadierlehrbataillon 283.
Mit der Gründung der Hochschulen der Bundeswehr in Hamburg und München im Jahr 1973 wurden die drei Heeresoffizierschulen aufgelöst.
Die Stetten-Kaserne in München befand sich nördlich der Schwere-Reiter-Straße und östlich der Ackermannstraße. Sie wurde 1931 als Kradschützenkaserne gebaut und bestand als solche bis 1945. Von 1945 bis 1956 war sie das Indiana-Depot des US-Militärs. Ab 1956 übernahm die Kaserne die Bundeswehr und nannte sie Stetten-Kaserne. 1958 zog hier die Heeresoffizierschule III ein und bestand an diesem Standort bis 1973. Die Stetten-Kaserne wurde 1994 als Miltär-Standort aufgegeben.
Die Kronprinz-Rupprecht-Kaserne wurde 1963 im ehemaligen Heeresverpflegungsamt geschaffen. Das Heeresverpflegungsamt wurde im Zweiten Weltkrieg im nördlichen Teil des ehemaligen Heereszeugamt (gegenüber vom Pulverturm) an der Schleißheimer Straße in Milbertshofen (München) erbaut. Das Heereszeugamt wurde ab 1917 auf dem Gelände eines ehemaligen Rad- und Motorradstadions von 1906 erbaut. Nach dem 2. WK zog die US-Army in das Heereszeugamt und nannte es Alabama Storage Area (Alabama-Depot). Die Kronprinz-Rupprecht-Kaserne wurde 1993 als Militärstandort aufgegeben.
Das hier relevante Panzergrenadierbataillon 243 (L) in München (1973-1981) darf nicht mit dem Panzergrenadierbataillon 243 in Freyung (1966-1970) verwechselt werden. Dieses wurde 1959 als Panzergrenadierbataillon 211 in Bogen aufgestellt und war ab 1960 in Freyung stationiert. 1970 wurde dieses in das Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 umgegliedert.
Durch die Entspannung des Ost/West-Konflikts Ende der 1980er Jahre und dem Wegfall der innerdeutschen Grenze wurden viele Panzergrenadierverbände im Zuge der Reduzierung und Neuausrichtung der Bundeswehr bis 1994 aufgelöst. Viele Panzergrenadier-Verbände und Einheiten waren vor 1980 Gebirgsjäger-Verbände. Nach 1990 wurden einige Einheiten wieder in Gebirgsjäger-Einheiten umbenannt, bzw. umgegliedert.
Die Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall behielt ihren Namen durchgehend und blieb bis heute (2016) bestehen. Als ihr Vorgänger gilt die 1957 aufgestellte Kampfgruppe A8.
Die Gebirgsjägerbrigade 23 führt ihre Traditionslinie auf das 1805 gegründete Gebirgsschützenkorps zurück. Sie ist auch als einziger heutiger Gebirgskampf-Großverband der indirekte Nachfolger der 2001 aufgelösten 1. Gebirgsdivision.
Bereits ab 1994 wurden einige weiterbestehende Einheiten in Süddeutschland, deren Verband aufgelöst wurde, der 10. Panzerdivision in Sigmaringen neu unterstellt. Die 10. Panzerdivision wurde 1959 aufgestellt und fusionierte 1994 zum "WBK V / 10. PzDiv". 2001 wurde sie wieder defusioniert und das WBK IV "Süddeutschland" gebildet. Im selben Jahr wurde der 10. Panzerdivision die Gebirgsjägerbrigade 23 unterstellt, die bis dahin dem "WBK VI / 1. GebDiv" (Auflösung 2001), bzw. vor 1994 der 1. Gebirgsdivision unterstellt war. Die WBKs wurden 2013 abgeschafft und durch das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr (KdoTerrAufgBw) abgelöst. Im selben Zug wurde ab 2013 die Division Süd am Standort Veitshöchheim als Übergangsverband geschaffen. Die Division Süd übernahm bis Ende 2014 fast alle Truppenteile der 10. Panzerdivision, u. a. die Gebirgsjägerbrigade 23, die nun den Beinamen "Bayern" führt. Ende 2014 wurde die "alte" 10. Panzerdivision in Sigmaringen aufgelöst und die "neue" 10. Panzerdivision in Veitshöchheim aufgestellt.
Die Tradition im Führungsunterstützungsregiment 60 (München)
1958
→
Aufstellung der Abteilung Fernmeldewesen - Stab WBK VI.
1974
→
Umgliederung zu Gruppe Fernmeldewesen - Abteilung G3 WBK VI.
1981
→
Umgliederung in Stab Fernmeldeführer Wehrbereich VI, (München, Waldkaserne, ab 1990 Stetten-Kaserne).
1993
→
Umgliederung in Führungsunterstützungsregiment 60, (München, Bayern-Kaserne).
1994
→
Aufnahme der Traditionspflege des KB Infanterie-Leib-Regiments.
2001
→
Auflösung des Führungsunterstützungsregiment 60.
Ansprechpartner war 2./Führungsunterstützungsregiment 60.
Das Führungsunterstützungsregiment 60 war der 1. Gebirgsdivision (WBK VI / 1. GebDiv, Auflösung 2001) unterstellt.
Dem FüUstgRgt 60 waren unter anderem das Gebirgsstabs-/Fernmeldelehrbataillon 8 (GebSt/FmLehrBtl 8, ab 2005 Führungsunterstützungsbataillon 293 (FüUstgBtl 293)) mit Standort Murnau und das Feldjägerbataillon 760 (ab 2013 Feldjägerregiment 3) unterstellt. Die 3./Feldjägerregiment 3 mit Standort München übernahm ab 2001 die Traditionspflege des KB-ILR.
1958
→
Fernmeldekompanie in Abteilung Fernmeldewesen - WBK VI geplant.
Umgliederung in Fernmeldekompanie 760 (gekadert), München Bayern-Kaserne. Unterstellung: Stab Fernmeldeführer Wehrbereich VI, (Aufstellung 1981, Auflösung 1993).
1993
→
Umgliederung in 2./Führungsunterstützungsregiment 60, bis 1997 München Bayern-Kaserne, ab 1997 Dillingen a.d. Donau Luitpoldkaserne.
1994
→
Aufnahme der Traditionspflege des KB Infanterie-Leib-Regiments.
2001
→
Auflösung der 2./Führungsunterstützungsregiment 60.
Der Regimentsmarsch des Führungsunterstützungsregiment 60 war der Taxis-Marsch von Christian Anton Kolb (1826-1871). Der Marsch wurde dem General der Kavallerie Theodor Fürst von Thurn und Taxis gewidmet.
Philipp Franz Erwein Fürst von der Leyen (1819-1882), Oberleutnant im Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiment heiratete Prinzessin Adelheid von Thurn und Taxis.
Christian Anton Kolb wurde 1848 durch General Theodor Fürst von Thurn und Taxis, wegen seiner Tapferkeit während seines Dienstes als Musiker im Königlich Bayerischen 12. Infanterie-Regiment beim Einsatz gegen Aufständische in Landau in der Pfalz, zum Musikmeister des Königlich Bayerischen 6. Infanterie-Regiments ernannt und war dies bis zu seinem Lebensende.
Die Bayern-Kaserne wurde von 1936 bis 1938 als General-Wever-Kaserne für die Luftwaffe gebaut. Bis 1945 waren dort Flakeinheiten der Wehrmacht stationiert. Die US Army besetzte die Kaserne und gab ihr den Namen Henry-Kaserne. In den 1960er Jahren waren dort Einheiten der 24th Infantry Division (Mechanized) der 7. US-Armee stationiert. 1968 räumte die US Army die Kaserne. 1969 übernahm die Bundeswehr die Kaserne und nannte sie Bayern-Kaserne. Die Zeit der Bayern-Kaserne als Militär-Standort wurde 2011 beendet. Seit dem wird die Kaserne als Flüchtlingsunterkunft genutzt.
Ab 2001 übernahm die Führungsunterstützung im neuen WBK IV "Süddeutschland" die Führungsunterstützungsbrigade 2 (FüUstgBrig 2) in Ulm, die dem 1993 gebildeten II. GE/US Korps unterstellt war und im Verband mit der FüUstgBrig 4 im FüUstgBrig Korps stand.
Der FüUstgBrig 2 waren bereits 2001 u. a. das Fernmelderegiment 210 unterstellt (1957 Aufstellung als Korpsfernmeldebataillon 212, 1958 Umbenennung zu Fernmeldebataillon 210 (FmBtl 210), 1980 Umbenennung zu Fernmeldebetriebsbataillon 210, 1994 Umbenennung zu Fernmelderegiment 210, 2001 Umstrukturierung zurück zu FmBtl 210, 2005 Umbenennung zu Gebirgsfernmeldebataillon 210) sowie das 1964 neben dem FmBtl 210 aufgestellte Fernmeldebataillon 230 (FmBtl 230) mit Standort Dillingen an der Donau (Aufstellung 1964 als FmBtl 230, 1980 Umbenennung zu Fernmeldeverbindungsbataillon 230, 1994 Umbenennung zu FmBtl 230, 2005 Umstrukturierung in Führungsunterstützungsbataillon 292 (FüUstgBtl 292)).
2001 wurde der FüUstgBrig 2 zudem das Gebirgsstabs-/Fernmeldelehrbataillon 8 (GebSt/FmLehrBtl 8) mit Standort Murnau unterstellt (1956 Aufstellung Gebirgsbrigadefernmeldekompanie 104 (GebBrigFmKp 104), 1958 Aufstellung Gebirgsfernmeldebataillon 8 (GebFmBtl 8), 1994 Umbenennung zu GebSt/FmLehrBtl 8, 2005 Umbenennnung zu Führungsunterstützungsbataillon 293 (FüUstgBtl 293).
Die FüUstgBrig 2 entstand 1994 durch Umbenennung des Fernmeldekommando 2 (FmKdo 2, 1957 Indienststellung Korpsfernmeldeoffizier im Stab II. Korps, 1960 Aufstellung Stab Korpsfernmeldekommandeur 2, 1973 Umbenennung zu Stab FmKdo 2), die beide Teil des II. Korps waren. Die FüUstgBrig 2 wurde 2001 in Führungsunterstützungsregiment 29 (FüUstgRgt 29) umgegliedert. 2005 wurde das II. Korps aufgelöst. 2013 wurde das FüUstgRgt 29 durch das Führungsunterstützungskommando der Bundeswehr (FüUstgKdoBw) abgelöst, das Teil der Streitkräftebasis ist. Das FüUstgBtl 292 mit Standort Dillingen an der Donau und das FüUstgBtl 293 mit Standort Murnau am Staffelsee wurden dem FüUstgKdoBw mit Standort Bonn Hardthöhe unterstellt.
Die Tradition bei den Feldjäger (München)
2002 → Übergabe der Traditionspflege an die 3./Feldjägerbataillon 760 (3./FJgBtl 760), Bayern Kaserne, München.
1956
→
Aufstellung der 1./Feldjägerbataillon VI in Sonthofen, (1./FJgBtl VI).
1957
→
Verlegung der 1./Feldjägerbataillon VI nach München.
1960
→
Umbenennung der 1./Feldjägerbataillon VI in 1./Feldjägerbataillon 760, (1./FJgBtl 760); FJgDstKdo München.
1966
→
Umbenennung der 1./Feldjägerbataillon 760 in 3./Feldjägerbataillon 760, (3./FJgBtl 760).
1971
→
Aufstellung des Feldjägerbataillon 760, (FJgBtl 760).
2002
→
Aufnahme der Traditionspflege des KB Infanterie-Leib-Regiments.
2003
→
Umbenennung von Feldjägerbataillon 760 in Feldjägerbataillon 451, (FJgBtl 451) und Verlegung in die Fürst-Wrede-Kaserne, München.
2010
→
Ablösung von der Traditionspflege (durch Konzept des WBK IV).
2013
→
Umgliederung des Feldjägerbataillon 451 in Feldjägerregiment 3, (FJgRgt 3).
Das Feldjägerbataillon 760 unterstand dem FüUstgRgt 60. Das Feldjägerregiment 3 untersteht dem Kommando Feldjäger der Bundeswehr, das dem Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr untersteht, das Teil des Kommando Streitkräftebasis ist.
Die Fürst-Wrede-Kaserne wurde 1936 vom Heeresbauamt München an der Ingolstädter Straße als Verdun-Kaserne der deutschen Wehrmacht errichtet.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt die Kaserne von der US Army den Namen Will-Kaserne.
1969 wurde die Kaserne von der Bundeswehr übernommen.
1972 wurde der Kaserne der Name des bayerischen Generalfeldmarschalls Carl Philipp von Wrede (1767-1838) verliehen, den sie bis heute trägt. Carl Philipp von Wrede machte sich in den Koalitionskriegen (1792-1815) verdient und hatte ab 1822 das Oberkommando über die bayerische Armee.
Zum Anfang war in der heutigen Fürst-Wrede-Kaserne eine Artillerieabteilung und eine vollmotorisierte Panzerjägerabteilung — die Panzerabwehrabteilung 7 — stationiert.
Die US-Army stationierte dort Teile der 24. US-Infanteriedivision.
Die Bundeswehr stationierte bis Anfang der 1990er-Jahre in der Kaserne das Flugabwehrregiment 200 (FlaRgt 200), die Drohnenbatterie 200 (mit dem Aufklärungssystem Drohne Canadair CL-289, unterstellt dem Artillerieregiment 4 in Regensburg, später Cham) und die 4./Instandsetzungsbataillon 210 (4./InstBtl 210) mit Sitz des Stabes in Engstingen.
Ab 1993 wurden die Kompanien des Feldjägerbataillon 760 von der Bayern-Kaserne in die Fürst-Wrede-Kaserne verlegt, deren Nachfolger-Einheit — die 3./Feldjägerregiment 3 — bis heute (2016) dort stationiert ist.
Neben dem 3./Feldjägerregiment 3 sind heute (2016) das Landeskommando Bayern, das Regionale Netzführungszentrum 60, das Feste Fernmeldezentrum der Bundeswehr 663/900, das Kraftfahrausbildungszentrum München, das Service-Team 4 des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums München und Teile vom Stab der Sanitätsakademie der Bundeswehr in der Kaserne stationiert.
Kameraden- und Freundeskreis Leibregiment e.V.
1984 → In Anlehnung an den Leiber-Verein von 1892 wird der Kameraden- und Freundeskreis Leibregiment e.V. gegründet.
2010 → Der "Leibertag" wird durch ein Konzept des WBK IV mit den Traditionsveranstaltungen Bayerischer Militär-Max-Joseph-Orden, Bayerische Tapferkeitsmedaille und Bayerischer Militär-Sanitäts-Orden zusammengelegt.
Der Schwerpunkt der Veranstaltung wechselt jährlich.
Die Traditionsträger werden in der Neukonzeption der Veranstaltung wie folgt festgelegt:
Militär-Max-Joseph-Orden
→
Wehrbereichskommando IV (WBK IV)
Bayerische Tapferkeitsmedaille
→
Panzerbrigade 12 (PzBrig 12)
Bayerischer Militär-Sanitäts-Orden
→
Sanitätsakademie der Bundeswehr (SanAkBw)
Leibertag
→
Kameraden- und Freundeskreis Leibregiment e.V.
Bayerische Militärtradition
→
Arbeitsgemeinschaft der Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbände in Bayern e.V. (ARST)
Der Traditionsträger der Traditionsveranstaltung "Leibertag" ist seitdem nicht mehr ein militärischer Verband (zuletzt FJgBtl 451), sondern der (zivile) Kameraden- und Freundeskreis Leibregiment e. V. Genau genommen gibt es seitdem keinen korrekten Traditionsträger für das Königlich Bayerische Infanterie-Leib-Regiment mehr, da ein Traditionsträger ein militärischer Verband sein muss.
Die zusammengelegte Veranstaltung "Ordensfest" findet jährlich am 13. Oktober — dem Todestag von Maximilian I. Joseph König von Bayern — am Leiberstein im Maxhof vom Schloss Schleißheim statt. Wenn dieser Tag auf ein Wochenend-Tag oder Feiertag fällt, dann verschiebt sich die Veranstaltung auf den folgenden Werktag.
Die Veranstaltung wird in Kurzform "Ordensfest" genannt. Die Langform trägt folgenden Namen:
"Ordensfest des Bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, der Bayerischen Tapferkeitsmedaille, des Bayerischen Militär-Sanitäts-Ordens und Tag des Königlich Bayerischen Infantrie-Leibregiments im Schloss Schleißheim"
Die Federführung des Ordensfest lag ab 2010 beim Stab des WBK IV, mit Einbindung des Landeskommando Bayern und des Feldjägerbatallion 451. Mit Auflösung des WBK IV im Jahr 2012 wurde die Federführung der Veranstaltung an den Kommandeur des Landeskommando Bayern übertragen. Dieser war bis dato in Person der stellvertretende Befehlshaber des WBK IV. Seit 2013 wird das Feldjägerregiment 3 in die Veranstaltung eingebunden.
Aus Gründen der Kapazitäten seitens der Bundeswehr konnte das "Ordensfest" im Jahr 2015 nicht durchgeführt werden. Zukünftig wird die Veranstaltung für die Bundeswehr weniger aufwendig gestaltet.
Übersicht der Königlich Bayerischen Armee und Benennung der verschiedenen Abtheilungen derselben nach ihren bisherigen Inhabern.
Von Joseph Frank, Buchhandlung von Kreuzer u. Comp., Augsburg 1845.
Das Königlich Bayerische Infanterie-Leib-Regiment
1814 bis 1914.
Autor/in: Jlling, Oskar
Wolf & Sohn München 1914.
Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon - Band 5
Ernst Heinrich Kneschke
Leipzig 1864, Friedrich Voigt's Buchhandlung
Tagebuch des Infanterie Regiment 61
Autor: Oberstleutnant Karl Nagerl.
Lose Blätter und gebunden, handschriftlich und Schreibmaschine, nach 1945.
Private Sammlung in München.
20 Jahre Bundeswehrgarnison München
Festschrift zum Treffen des Waffenrings der Kampftruppen Kavallerie - Schnelle Truppen e.V. Band XI
Schriftenreihe "Tradition im Fortschritt", 1976
Die Fernmeldetruppe
Fernmeldeverbindungsdienst 1976 - 2004
Dokumentation Band 1 & Band 2
Wolfgang Bappert
Herausgegeben vom Fernmeldering e.V., 2007
The Vinkhuijzen collection of military uniforms
Die meisten Bilder stammen aus "The Vinkhuijzen collection of military uniforms" von Hendrik Jacobus Vinkhuijzen (1843-1910) "From The New York Public Library". Sie wurden 1911 von Mrs. Henry Draper an die New York Public Library übergeben.
Viele dieser Bilder wurden zerschnitten und deren Urheber ist nicht mehr ersichtlich. Die Urheber können sein: Richard Knötel, G. Krickel, Marino Roy, Angelo Jank, Eckert - Monten, Cantler, von Diepenbroik-Grüter & Schulz, Verlag Mitter&Sohn, Kunstverlag Otto Weihrauch/München.
Die Bilder aus der "The Vinkhuijzen collection of military uniforms" sind alle public domain (gemeinfrei).
The Mid-Manhattan Picture Collection
Weitere Bilder sind aus der "Mid-Manhattan Picture Collection" der The New York Public Library.
Die "Mid-Manhattan Picture Collection" wurde 1915 für die The New York Public Library erstellt.
Die Bilder aus der "Mid-Manhattan Picture Collection" sind alle public domain (gemeinfrei).
Ein Gemälde ist von Angelo Jank (1868-1940).
Initialen KB-ILR
Offizier-Stammliste des Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiments.
1814 bis 1891.
Bearbeitet von Illing, Hauptmann im Generalstabe, vormals Kompaniechef im Infanterie-Leib-Regiment
Berlin 1892
Ernst Siergfried Mittler und Sohn
Königliche Hofbuchhandlung
(Die Grafik wurde nachgezeichnet. Derivate Work.)
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